Leitzinsen verdoppelt

Leitzinsen verdoppelt

Leitzinsen verdoppelt. Auf eine solche Meldung dürfte jeder Sparer im Euroraum hoffen. Aber die Meldung kommt aus der Türkei. Dort wurden die Leitzinsen auf satte 10 Prozent angehoben. Was diese Meldung bedeutet und welche Folgen sie haben kann soll jetzt erörtert werden.

Zur Situation in der Türkei

In den letzten Tagen floss ausländisches Kapital in Größenordnungen aus der Türkei ab. Der Wert der türkischen Lira war im Sinkflug. Die Türkei kämpft mit großen Problemen in ihrer Wirtschaft und politisch gibt es auch Krisenerscheinungen durch die Korruptionsvorwürfe gegen Spitzenpolitiker und deren Familien. Das führte nicht zuletzt zu Vertrauensverlusten bei Investoren aus dem Ausland. Die Zentralbank musste handeln um ein Zeichen gegen diese Entwicklungen zu setzen und vor allem etwas gegen den Kapitalabfluss zu tun.

Im internationalen Kontext

Die USA hat die Reduzierung der Anleihenkäufe begonnen und setzt es auch fort. Das Ergebnis war ein massiver Abzug von Kapital aus den sogenannten Schwellenländern. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Entscheidung der FOMC vom 29.01.2014 wirkt, die ja nach der Ankündigung der türkischen Zentralbank erfolgte. Der IWF schätzt jedenfalls ein, das es zu größeren Marktschwankungen kommen könnte.

Die Bedeutung der Zinsanhebung

Die Anlage in türkischer Lira wird durch höher Zinsen attraktiver. Die Lira dürfte dadurch aufgewertet werden. Die Inflationsgefahr dürfte dadurch auch gebannt sein. Ein Land wie die Türkei, was fast alle Rohstoffe einführen muss, würde bei einer zu großen Inflation wirtschaftlichen Schaden nehmen. Auf der anderen Seite werden Kredite für Investoren und Verbraucher teurer. Das kann die Investitionen ausbremsen und auch die Nachfrage schwächen. Die Frage ist nun, was bringt den größeren Schaden, die Lira im Sinkflug oder die höheren Zinsen?

Die Türkische Lira am Forex

Devisenhändler hatten eine Riesenchance. Die Lira gewann nach der Entscheidung gegenüber dem US Dollar sieben Prozent. Ein gewaltiger Satz mit einem Riesengewinnpotential für den Trader. Danach relativierte sich der Kurs etwas.

Auch Währungen anderer Schwellenländer, welche in Korrelation mit dem Währungspaar USDTRY stehen zogen an. Auch hier konnten Trader Gewinne realisieren. Der südafrikanische Rand zum Beispiel stieg zum US Dollar um 1,2 Prozent. In wie weit der Anstieg stabil bleibt ist ab zu warten. Viele Trader setzen jetzt erneut auf fallende Kurse, da das Tapering in die zweite Runde ging und das als Zeichen einer erstarkenden US Wirtschaft gewertet wird.

Dieses Beispiel zeigt jedenfalls, das der Trader auch außerhalb von EURUSD Geld verdienen kann. Es lohnt sich immer Wirtschaftsnachrichten zu verfolgen und diese schnell in Handelsentscheidungen um zu setzen.

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