Fundamentale Aktienanalyse

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Die fundamentale Aktienanalyse dient zur Bestimmung von „Inneren Werten“. Aber auf was kommt es dabei genau an und wie bestimmt man diese fundamentalen Werte einer Aktie?

 

Fundamentale Aktienanalyse und Technische AktienanalyseMit Hilfe der fundamentalen Aktienanalyse versucht man, den inneren Wert einer Aktie oder eines Unternehmens zu bestimmen. Der sogenannte „innere Wert“ ist ein Wert, der der Aktie von einem Aktienanalysator beigelegt wird; es entspricht also nicht dem aktuellen Börsenkurs der Aktie und muss von diesem unterschieden werden.

Liegt der innere Wert unter dem aktuellen Börsenkurs, so ist dies keine Kaufgelegenheit und man sollte die Aktie nicht kaufen, da der Börsenkurs den aktuellen fundamentalen Aktienwert übersteigt. Anderst herum sollte man die Aktie verkaufen – falls man in Besitz dieser ist – sobald die fundamentale Aktienanalyse ergibt, dass die Aktie bzw. das Unternehmen nicht dem aktuellen Kursgeschehen der Börse entspricht. Das heißt die Aktie ist überbewertet.

 

Um den inneren Wert der Aktie zu ermitteln bedient man sich der Ertragswertmethode oder der Substanzwertmethode. Natürlich ist auch eine Kombination beider Methoden durchführbar.

Bei einer Ertragswertmethode geht man von der laufenden Dividende aus, man schätzt jetzt die zukünftigen Dividenden und Erlöse aus Liquiditäten ab und zinst diese Größen ab. Die ermittelte Summe dieser abgezinsten Größen ist der Dividendenertragswert der Aktie.

Da aber es sehr schwer ist zu ermitteln, ab wann das Unternehmen liquide Mittel ausfließen lässt, lässt man zur Berechnung der fundamentalen Aktiendaten die abgezinsten Liquiditätserlöse häufig  außer Acht. Dies macht man aus dem Grund, weil eine Liquidierung des Unternehmens oft sehr spät und in ferner Zukunft durchgeführt wird und weil dadurch der Abzinsungsfaktor in den häufigsten Fällen sehr niedrig ausfällt.

Aus diesem Grund geht man bei der Bestimmung des Ertragswertes für die fundamentale Aktienanalyse verstärkt auf die Schätzung der zukünftigen Dividendenauszahlungen.

Ermittlung von zukünftigen Dividendenauszahlungen

Um die zukünftigen Dividendenauszahlungen zu ermitteln gibt es zwei Methoden. Die einfachere davon ist, dass man die aktuelle Dividende zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Kapitalisierungszinsfuß entsprechenden Kapitalisierungsfaktor multipliziert. Bei einem Kapitalisierungszins von 5% also mit dessen reziprokem Wert 20.

Die zweite Methode für die fundamentale Aktienanalyse der Dividendenauszahlung (welche nicht unbedingt besser ist), nimmt man den derzeitigen Gewinn pro Aktie als Basis für die Schätzung der zukünftigen Dividenden und multipliziert die Gewinne pro Aktie mit dem Kapitalisierungsfaktor.

Wenn man also die Aktien untereinander vergleichen will, muss man bei risikobehafteteren Aktie einen niedrigen Kapitalisierungsfaktor verwenden und bei sichereren Aktien einen höheren Kapitalisierungsfaktor zum multiplizieren verwenden.

Dieser Wert gibt aber den Ertragswert des Unternehmens bei einem „normalen“ Gang des Unternehmens wieder. Wenn also größere Ereignisse das Unternehmen verändern, kann dies nicht durch die fundamentalen Daten in die Aktie mit einfließen.

Dazu kommt noch, dass man Bilanzwert, Substanzwert, Liquidationswert und den eben beschriebenen Dividendenwert schwer ermitteln kann, da zu den anderen Werten tiefe Einblicke ins Unternehmen nötig wären, welche man als normaler Anleger – alleine schon aus Zeitgründen – nicht bewerkstelligen kann.

 

Fundamentale Aktienanalyse gegen Technische Aktienanalyse

Da in der fundamentalen Aktienanalyse wir also auf die sogenannten Experten vertrauen müssen, stellt sich hier schon das erste Problem dar! Das zweite Problem besteht darin, dass in jedem Fall eine fundamentale Aktienanalyse immer vom Analyst abhängt und von seiner Einschätzung.

Der Techniker hingegen stützt sich bei seinen Prognosen ausschließlich auf das Kursbild und auf die Veränderungen der Kurskurven. Er versucht jetzt aufgrund der Kursveränderungen zu ermitteln, wohin der Kurs geht.

Der Vorteil der technischen Aktienanalyse ist der, dass fundamentale Daten sehr langsam sich im Kurs breit machen. Die technische Analyse zeigt aber sofort erkennbare Veränderungen in den Kursen, sobald etwas geschieht.

Ein großer Vorteil der technischen Aktienanalyse zur fundamentalen Aktienanalyse ist der, dass diese viel weniger Zeit in Anspruch nimmt und die Aktien auch mittels Chartanalyse Software ohne großes Zutun gescannt werden können.

Dazu kommt noch, dass selbst wenn der Analyst der fundamentalen Daten den Wert richtig ermittelt hat, aber der Großteil der Anleger ihn falsch ermittelt haben, sich trotz seiner Wertprognosen sich die Kurse in die entgegengesetzte Richtung bewegen und der Anleger trotzdem Verluste macht.

Und ganz klar ein nächten Punkt, der gegen die fundamentale Aktienanalyse spricht, ist dass selbst wenn markttechnische Faktoren für eine Unterbewertung der Aktie sprechen, der Kurs trotzdem fallen kann. Im übertragenen Sinne geht dies natürlich auch in die andere Richtung.

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