Risikomanagement beim Trading

Bausteine des Risikomanagement beim Trading

Wer ein gesundes Trading Risikomanagement betreiben will, muss die fundamentalen Bausteine im Finanzmanagement kennen. Wir entwerfen ein Risikomanagement, um unsere Anlagen in der Zukunft sicherer zu machen und schlussendlich unsere Gewinne zu vergrößern bzw. abzusichern.

Wir versuchen also finanziell beeinflussende Ereignisse durch das Risikomanagement im Trading zu erkennen und uns darauf vorzubereiten.

Glücklicherweise wurde über das Thema Trading Risikomanagement schon das eine oder andere Buch verfasst und zum Glück lassen sich erfolgreiche Wege der Vergangenheit teilweise auch in die Zukunft übertragen. Genauso ist es auch beim Risikomanagement. Ob man jetzt das Risikomanagement beim Devisenhandel, Options(schein)handel, Wertpapierhandel oder anderen Finanzinstrumenten betrachtet, ergeben sich hier immer die gleichen Muster und Bausteine im Risikomanagement.

 

Die einzelnen Bausteine im Risikomanagement

Die für uns relevanten Elemente des Risikomanagement versuchen wir nun zu untersuchen. Diese sind:

Zeithorizont: Wie lange sind wir einem finanziellen Risiko im Trading ausgesetzt?

Szenarien: Was kann in der Zukunft alles passieren und wie können solche Ereignisse unsere Investition beeinflussen?

Risikogröße: Wie stellen wir fest, wie groß das Risiko ist, bzw. welche Maßeinheit verwenden wir, um herauszufinden, wie groß unser Risiko beim Trading ist.

Benchmarks: Anhand welcher Vergleichszahlen (Benchmarks) können wir Rückschlüsse ziehen, ob unser Investition erfolgreich sein wird oder nicht?

Schauen wir uns nur für das tägliche Trading die einzelnen Risikomanagement Bausteine genauer an.

 

Zeithorizont

Über welchen Zeitraum werden wir investiert sein, bzw. wollen wir investiert sein. Dies ist der einfachste Baustein des Trading Risikomanagement, welchen wir vor einem Trade definieren müssen. So muss beispielsweise ein „mitte-50-Jähriger“, der in ein paar Jahre in den Frühruhestand gehen will, mit einem ganz anderen Zeithorizont seine Anlagen managen, als ein Berufsanfänger, welcher noch 30 oder vielleicht sogar 40 Jahre vor sich hat, bis er von seinem Geld leben kann.

Demnach kein ein Berufsanfänger mit sehr viel mehr Risiko seine Trades platzieren, als jemand, welcher in ein paar Jahren mit dem Trading aufhören will und sich vorstellt von seinem angelegten Geld zu leben.

Wenn wir als einen Zeithorizont wählen, wählen wir den Zeitraum, wie lange wir nicht wissen, was mit unserer Investition beim Trading passiert. Demnach ist ein kurzer Zeithorizont mit einer großen Gewinnmöglichkeit das Optimalste.

 

Szenarien

Das zweite wichtige Element beim Trading Risikomanagement ist das abwägen von Szenarien. Wir beschreiben mit einem Szenario also eine Abfolge von Ereignissen, welch in der Zukunft eintreten könnten und unseren Trade beeinflussen könnte. Diese Szenarien sollten also alle relevanten Ereignisse mit einschließen, welche unsere Investition beeinflussen könnten. Um so mehr Erfahrung also ein Trader hat, was alles den Kurs beeinflussen kann, um so besser kann er verschiedene Szenarien durchspielen und so das Trading Risiko zu minimieren.

 

Auswirkung auf die Wirtschaft bei falscher Szenarienplanung im Risikomanagement

Eine Auswirkung einer falschen bzw. mangelnder Szenarienplanung im Handel, zeigt auch die Ölkriese 1973. Seit Ende des zweiten Weltkrieges waren die Ölkonzerne von jährlichen Wachstumsraten von 6 und 7 Prozent dermaßen verwöhnt, dass Sie einfach munter weiter produzierten, Tanker bauten und Öl förderten. So ereignete es sich dann, dass hunderte Tanker leer standen und tausende von Menschen entlassen wurden. Folglich die Unternehmen Milliarden Verluste eingefahren haben.

Mit einer ausgeweiteten Szenarienplanung wäre dies nicht passiert. Zusätzlich könnten die Unternehmen schneller auf die Ereignisse reagieren und sich auf die neuen Marktbedingungen einstellen.

 

Weiteres Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich im Jahr 1980. IBM (eine der damals Größten IT-Firmen) prognostizierte, dass in den nächsten 10 Jahren ca. 300.000 Personal Computer (PCs) in die Haushalte gebraucht werden. Aufgrund dieser Prognose wurde dieser Geschäftbereich an Konkurrenten wie Microsoft und Intel ausgelagert. Die Entwicklung kennen wir alle! Es wurden über 60 Millionen PC vertrieben, und Microsoft sowie Intel sind weltweit riesige Firmen geworden. Dabei hätte IBM damals sich vertraglich mit Firmen wie Microsoft oder Intel schützen können, damit solche Szenarien nicht passieren.

 

Risikogröße beim Trading

Dieser Bereich des Trading Risikomanagement ist eines der schwierigsten überhaupt, da extrem unterschiedliche Faktoren auf das Kapital einwirken und es stellt sich die Frage, welchen Wert man diesen Faktoren beimessen will/sollte. Eines in der Wirtschaft bekanntes Verfahren ist das Value-at-Risk (VAR) Verfahren zur Messung des Risikos des Kapitals in einem Unternehmen. Demnach ist es sehr schwer zu sagen, welchen Faktor man einem bestimmten Ereignis geben soll, da dieses Ereignis – selbst wenn es eingetreten ist – sich trotzdem komplett anderst verhalten kann und eine größere Gewichtung bekommt – und beeinflusst werden kann – als angenommen.

 

Benchmarks beim Trading

Die Benchmarks geben und durch Referenzgrößen die Möglichkeit das Trading Risiko aufgrund vergangener Daten in die Zukunft zu projizieren. Solche Benchmarks bzw. Vergleichsgrößen verwenden wir selbst im normalen Alltag. Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Supermarkt und wollen ein Stück Käse kaufen. Selbst hier vergleichen Sie den Preis, die Qualität mit den anderen Käsesorten und entscheiden erst dann, zu welchem Käse Sie für das Abendessen greifen.

Dabei sollten für beim Trading immer darauf achten, ob unsere Vergleichswerte auch unseren Verhalten und unserer eigenen Vorstellung von Risiko entsprechen. Wenn sie zum Beispiel im Devisenhandel eine Vergleichswährung als Benchmark hinzuziehen, sollten Sie sich immer überlegen, welche Politischen oder Wirtschaftlichen Ereignisse diesen Wert beeinflussen. Wenn es komplett andere sind, wir dein Vergleich schwer durchzuführen sein und für Ihr Trading Risikomanagement eventuell zum Nachteil verwandeln.

Versuchen Sie also bei Ihrem nächsten Trade diese Bausteine des Risikomanagement mit einzubeziehen. Sie werden spüren, dass Ihre Trades mit der Zeit besser werden und Sie mehr Gewinne mit einem besseren Gefühl machen.